Ich hatte wirklich meine Probleme mit dem Protagonisten
Autor/in: Julie Caplin
Titel: Der kleine Teeladen in Tokio
Original Titel: The Little Teashop in Tokyo
Übersetzer/in: Christiane Steen
Reihe: Romantic Escapes
Band Nummer: 5
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783499006296
Seiten: 400
Veröffentlichungsdatum: 15.06.2021
Preis: 12,00€ (Print)
9,99€ (eBook)
Klappentext:
Die angehende Fotografin Fiona ist überglücklich, als sie zu einer Reise nach Japan eingeladen wird. Es ist ein Stipendium, und ihre Bilder sollen anschließend in einer angesehenen Londoner Galerie gezeigt werden. Doch in Tokio stellt sich heraus, dass der Engländer Gabriel Burnett ihr Tutor sein wird. Ausgerechnet Gabe! Für ihn hat Fiona lange und unerwidert geschwärmt. Und Gabe hat sichtlich kein Interesse an einer Zusammenarbeit. Zum Glück wohnt Fiona bei einer warmherzigen Gastfamilie, die einen traditionellen Teeladen führt und ihr die japanische Kultur näherbringt. Dank Zen-Garten und Teezeremonie blüht Fiona auf. Aber kann sie auch einen Zugang zu Gabes Herzen finden?
Link zur Verlagsseite: Der kleine Teeladen in Tokio beim Rowohlt Verlag
Rezension
Achtung: Band 5 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.
Fiona bekommt die Chance ihres Lebens, sie darf nach Tokio reisen und soll dort von einem der angesehensten Fotografen des Landes betreut werden. Im Anschluss wird es eine große Ausstellung mit ihren dort entstandenen Fotos geben. Doch kaum gelandet, folgt die Ernüchterung. Der Fotograf hat keine Zeit für sie und stattdessen einen Ersatz geschickt: ausgerechnet Gabriel Burnett, in den Fiona als Achtzehnjährige total verknallt war und der im weitesten Sinne damals ihr Leben ruinierte. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat er null Bock auf diese Mentoren-Sache, erkennt Fiona nicht einmal und gibt ihr immer wieder das Gefühl ein Klotz am Bein und unerwünscht zu sein. Die ganze Reise wäre ein totaler Albtraum, wäre da nicht Fionas Gastfamilie, die ihr Japan und seine Kultur auf ganz außergewöhnliche Art und Weise näherbringt.
Das Buch ist überwiegend aus Fionas Sicht geschrieben, aber ab und an kommt auch Gabe mal zu Wort. Bei Fiona wechseln sich die Faszination für Japan, seine Menschen, sein Essen und die Kultur mit ihren Gefühlsproblemen bezogen auf Gabe ab. Letztere haben mit viel Ballast aus der Vergangenheit zu tun – als Achtzehnjährige hatte sie einen seiner Kurse besucht und sich in ihn verliebt. Ein Kuss, der von ihr ausging und der von einer angeblichen Freundin beobachtet worden war, zerstörte ihr bisheriges Leben. Mobbing war die Folge und Fiona musste sogar die Schule verlassen. Es ist nicht einfach für sie ihn jetzt wiederzusehen, doch der Gabe von heute hat nicht mehr viel mit dem Mann von damals zu tun. Er ist hart geworden, kalt und gemein.
Man erfährt teilweise durch ihn, teilweise durch die Gastgeberfamilie, was mit Gabe passiert ist. Einerseits tat er mir leid, andererseits hat er mich auch extrem aufgeregt. Ich mochte ihn leider oft nicht. Ich kann verstehen, dass das, was damals passiert ist, hart für ihn war, aber er verhält sich Fiona gegenüber oft schlicht unmöglich.
Demnach hatte ich so meine Probleme mit der Liebesgeschichte, die für mich auch erst sehr spät wirklich präsent wurde. Das fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass da mehr kommt. Es gibt einige wirklich tolle Szenen, aber vieles passiert innerhalb kürzester Zeit und wirkte dadurch auf mich etwas zusammenhanglos.
Fazit: Gegen Ende nimmt das Buch deutlich Fahrt auf, was mir etwas besser gefiel. Trotzdem hatte ich nach wie vor meine Probleme mit der Liebesgeschichte. Ich fand es toll, wie einem Japan nähergebracht wurde, vor allem durch die Gastgeberfamilie. Das war total interessant und faszinierend, vor allem der Kontrast zwischen Tradition und Moderne. Allerdings konnte ich Gabes Verhalten nicht immer nachvollziehen. Auch kurz vor Schluss – da hätte ich einfach mehr von ihm erwartet, mehr Kommunikation.
Das eigentliche Ende kam mir zu abrupt. Mir fehlte da ein Epilog. Es ist einfach ganz plötzlich Schluss, dabei ist für mich noch einiges offen. Das fand ich echt schade.
Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 3 Sterne.



