Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Einiges fand ich super, anderes weniger

Einiges fand ich super, anderes weniger

Autor/in: Manuela Inusa

Titel: Vor uns das Leben

Verlag: Rowohlt

Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar

Format: Gebundene Ausgabe

ISBN: 9783499008085

Seiten: 320

Veröffentlichungsdatum: 18.04.2023

Preis: 18,00€ (Print)

9,99€ (eBook)

Klappentext:

Auf der Reise durch die USA zur ersten großen Liebe!

Als ihr Vater bei einem Unfall ums Leben kommt, bricht für die 17-jährige Alice eine Welt zusammen. Monatelang zieht sie sich in ihr Schneckenhaus zurück. Bis sie einen Stapel alter Briefe ihrer Mutter findet, welche die Familie vor Jahren verlassen hat. Alice beschließt, ihre Mutter zu suchen. Mit dem alten Auto ihres Vaters macht sie sich auf den langen Weg durch den Westen der USA. Und dort, auf einsamen Highways, in wunderschönen Nationalparks und aufregenden Städten findet Alice schließlich nicht nur zu sich selbst, sondern auch ihre erste große Liebe.

Leseprobe: Für die Leseprobe hier klicken

Link zur Verlagsseite: Vor uns das Leben beim Rowohlt Verlag

 
 

Rezension

Triggerwarnung: Verlust, Trauer.

 

 

Alices Leben ist nicht perfekt, aber sehr nah dran. Ja, sie wächst ohne Mutter auf, aber dafür ist ihr Vater der beste und coolste Vater, den man haben kann. Ihre kleine Schwester ist auch toll, sie hat einen Freund und spielt in einer Band. Eigentlich ist alles super, bis auf Mathe, aber das mag ja eh niemand.

Doch dann stirbt ihr Vater bei einem Badeunfall und nichts ist mehr, wie es vorher war. Während ihre Schwester einfach weitermacht, zur Schule geht, Freunde trifft, kann Alice das einfach nicht. Etwas in ihr ist zerbrochen und lässt sich nicht mehr kleben.

Dann gibt ihr ihre Tante alte Briefe ihrer Mutter, die sie, entgegen der Behauptungen ihres Vaters, nicht „einfach so“ verlassen hat, sondern weil sie krank war. Alice beschließt, ihre Mutter zu finden. Sie macht sich auf zu einem Roadtrip quer durch den Westen der USA.

 

 

Mir tat Alice sehr leid. Ihre Trauer wird gut dargestellt. In einem Moment versinkt sie darin, im nächsten packt sie die Wut. So ist es einfach, wenn man trauert, zudem sie ja nicht nur um ihren Vater trauert, sondern auch um ihr altes Leben und das Leben, das sie gehabt hätte, wäre er nicht gestorben. So vieles hat sich verändert und Alice kann damit nur schlecht umgehen.

Ihre Schwester trauert auf eine ganz andere Art. Alice tut sich damit schwer, das zu akzeptieren, aber ich finde es sehr gut, dass das so gelöst wurde, denn es gibt viele verschiedene Arten zu trauern und das ist es ja auch, was zum Beispiel so viele Paare auseinanderbringt, wenn sie ein Kind verlieren, dass sie unterschiedlich trauern und einander nicht mehr verstehen. Alice versteht ihre Schwester auch nicht, aber sie akzeptiert sie so wie sie ist und das sorgt dafür, dass ihr Verhältnis so gut bleibt.

 

Toll fand ich ihre Tante April. Nicht nur, dass sie die Schwestern bei sich aufgenommen hat, ohne zu zögern, obwohl sie selbst nie Kinder wollte, sie hat auch dafür gesorgt, dass nichts verloren geht. Die Sachen aus der gemeinsamen Wohnung hat sie einlagern lassen, damit die Mädchen jederzeit darauf zugreifen können. In vielen Jugendromanen werden die Sachen ja so schnell wie möglich vom neuen Vormund entsorgt, um dessen fehlende Sensibilität zu betonen. April dagegen gibt sich alle Mühe und lässt die Mädchen auch auf ihre jeweilige Art trauern. Sie unterstützt sie, aber sie erkennt auch an, dass sie als Teenager keine Kleinkinder mehr sind.

 

Die Briefe verändern für Alice alles. Sie ist fest entschlossen ihre Mutter zu finden, egal wie weit sie dafür fahren muss. Im Vorfeld hat sie Kontakt mit jemandem aus dem Ort aufgenommen, von dem aus der letzte Brief abgeschickt wurde und dieser jemand wird schnell ihr neuer bester Freund. Ihr Unterstützer bei der Suche und bald auch mehr.

 

 

Fazit: Ich fand einiges richtig toll an diesem Buch, zum Beispiel Tante April oder die Art wie die Trauer und auch die psychische Erkrankung von Alices Mutter dargestellt wurden und wie Alice ihr begegnet ist, mit Verständnis, statt Ablehnung. Sie stigmatisiert sie nicht oder schreibt sie ab wegen der Krankheit, sie sieht die Dinge wie sie sind: es ist eine Krankheit, also hat ihre Mutter ein Recht auf Verständnis. Die Krankheit ist ein Grund sie zu suchen, anstatt einer, ihr aus dem Weg zu gehen.

Es gibt aber auch Dinge, die mich gestört haben. Zum einen wäre da der Tod von Alices Vater. Ich fand den leider recht unglaubwürdig. Nicht, dass man so zu Tode kommen kann, das ist klar, aber dass ein alleinerziehender Vater vor den Augen seiner Töchter so ein enormes Risiko eingeht. Ich hätte ihn einfach für klüger, vorsichtiger und umsichtiger gehalten. Zum anderen die Liebesgeschichte. Die zwei sind echt süß zusammen, aber manche Streits waren mir einfach viel zu kindisch und Teenie. Außerdem geht es in meinen Augen extrem schnell mit ihnen, während sich der Roadtrip regelmäßig zieht.

 

Das Ende war mir persönlich zu offen. Mir blieb da zu viel in der Schwebe.

 

Insgesamt gefiel mir das Buch aber gut. Es bekommt von mir 3 Sterne.

Ich habe mir zum allerersten Mal eine Mordsbüchse gegönnt

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Schöne Landschaftsbeschreibungen, aber ich habe auch viel Kritik

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