Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Einfach so, so gut!

Einfach so, so gut!

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Autor: Leslie Delhaes

Titel: Virgo: Lovers

Reihe: Virgo

Band Nummer: 3

Reihe abgeschlossen: ja

Verlag: Independently published

Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar

Format: eBook

ISBN: -

Seiten: 295

Veröffentlichungsdatum: 27.11.2020

Preis: 3,99€

Klappentext:

virgo

[lat. Mädchen, junge Frau]

 

Eine Welt, die man verändern kann, 

bietet Hoffnung für jeden!

 

Die Sportler sind dem Land, in dem sie gnadenlos unterdrückt werden, entkommen. Doch das bedeutet noch lange keine Freiheit.
Und allen anderen Männern nützt es rein gar nichts. Kann man die persönliche Freiheit über die von tausenden stellen?

 

Amber

Maxine war bis vor kurzem meine klügste Freundin. Dann kamen Männer ins Spiel und sie hat alles an Verstand eingebüßt.

Wie erwartet bin ich die Einzige, die sie jetzt noch retten kann. Leider bedeutet es, Kompromisse zu schließen und sowohl meinen guten Ruf als auch meine Ehre und meine Überzeugungen mit Füßen zu treten. Und so ganz nebenher mein eigenes Leben in Gefahr zu bringen.

Was tut man nicht alles für eine Freundin? 

 

Der furiose Abschluss der New Adult-Dystopie

 
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Rezension

Achtung: Band 3 einer Trilogie!

 

Max und die Jungs sind geflohen. Aber sind sie auch in Sicherheit? Was, wenn ihre Regierung versucht sie zurückzuholen? Ihre Freundinnen werden das auf jeden Fall nicht dem Zufall überlassen! Als sie den Kuss im Fernsehen sieht, ist Amber direkt klar, dass das Ärger geben wird und zwar riesigen, potentiell tödlichen Ärger. Sie trommelt mit Hilfe von Fiona die anderen Freundinnen zusammen und gemeinsam schmieden sie einen Plan. Zuerst müssen sie die Trainer retten – Amber versteht zwar nicht, warum das wichtig sein sollte, es sind schließlich nur Männer, aber Fiona besteht darauf und Amber kann ihr einfach nichts abschlagen wenn sie sie mit tränenfeuchten Augen ansieht – anschließend wird Amber mit Fiona – oder allein, wenn sie es irgendwie schafft Fiona zurückzulassen – nach Hamburg reisen und Max Spur aufnehmen. Das muss einfach klappen und sie wird es schon überleben, obwohl da überall unbehandelte Männer frei herumlaufen. Sie hofft nur, dass sie nicht zu spät kommt.

 

 

Ich habe ja schon mit meiner Begeisterung für Band 1 und 2 nicht hinter dem Berg halten können, aber der Anfang von Band 3 ist echt sowas von genial! Band 1 und 2 drehten sich um Max und die Jungs und jetzt ganz plötzlich folgt man Amber und das ist erstmal wieder ein kleiner Kulturschock, denn Amber ist linientreu. Zumindest hält sie das, was man ihnen in der Schule beigebracht hat für wahr: Männer sind Tiere und verdammt gefährlich. Doch selbst Amber muss zugeben, dass nicht alles, was ihnen erzählt wurde stimmt. Die Methoden der Regierung sind nicht die, die nach außen getragen werden. Aber so etwas wie Mitleid hat Amber nicht mit Männern, es sind ja nur Männer und die sind gefährlich. Oder etwa doch nicht?

 

Amber ist ein eigenwilliger Charakter. Sie hat einen knochentrockenen Humor und lässt immer wieder gern bissige Kommentare fallen, doch sie ist vor allem eins: loyal. Für ihre Freundinnen würde sie sterben.

Man erfährt erst nach einiger Zeit, dass Ambers Mutter ein schrecklicher Mensch ist und dass das mit ein Grund dafür ist, warum man sie bewundern muss. Trotz der Konsequenzen, die sie erleiden musste, hat sie treu zu ihren Freundinnen und ihren Entscheidungen gestanden. Das verdient echt Respekt.

Allerdings fällt es Amber schwer in Europa klar zu kommen. Für sie ist es schwieriger als für Max ihre Erziehung zu überwinden. Und dann wird sie auch noch mit Olivier konfrontiert, der alles verkörpert, was Amber Angst macht. Er soll ihnen bei der Suche helfen und lässt keine Gelegenheit aus über Amber herzuziehen. Sie tut zwar so als würde es sie nicht verletzen, doch das ist nur Show. Gleichzeitig interessiert er sie auch irgendwie und das kann sie sich so überhaupt nicht erklären.

 

Olivier ist lange Zeit ein Buch mit sieben Siegeln. Da das Buch Amber folgt, erfahren wir nichts über seine Gedanken und Gefühle, sondern hören nur den Blödsinn, den er immer wieder von sich gibt. Er kann echt von Glück sagen, dass Amber keine Gelegenheit bekommt ihn umzubringen und seine Leiche unauffällig zu entsorgen.

 

Fiona ist einfach nur süß. Sie ist so ein grundguter Mensch! Sie versucht ihr Möglichstes, damit alle Menschen um sie herum glücklich und zufrieden sind. Sie ist die in der Gruppe, die von Anfang an keine Angst vor Männern hatte und an Romantik glaubt. Ihre Freundinnen halten sie deswegen für naiv und manchmal auch für langsam. Ja, Fiona ist nicht so schnell im Denken wie ihre Freundinnen und schon gar nicht so fix wie Amber, aber sie traut ihrem Herzen und hat keine Angst davor zu hinterfragen, was ihnen beigebracht wurde, was keine der anderen am Anfang tut.

 

Auch dieser Band ist wieder teilweise extrem spannend. Das Buch beginnt relativ langsam und schafft es trotzdem einen direkt zu fesseln. Das Besondere ist aber, dass der Großteil der Handlung ebenfalls relativ ruhig verläuft – abgesehen von den heftigen Wortgefechten zwischen Amber und Olivier. Richtige „Fingernägel-kau-Spannung“ kommt erst kurz vor Schluss auf, aber da dann richtig. Glaubt mir – ich bin echt fertig! Die Spannung kann es mit den anderen Bänden durchaus aufnehmen, obwohl diese Szenen recht kurz sind, sie sind intensiv.

 

Endlich bekommt man auch Antworten auf Fragen, die man sich seit Band 1 stellt, allen voran die, warum die Internatsleiterin Dr. Higgs – ich nenne sie gern Voldemorts bösen weiblichen Zwilling – Adrian so sehr hasst. Ich hasse sie trotzdem, egal welche Gründe sie auch haben mag und was sie durchgemacht hat. Sie steht definitiv auf meiner Top 10 Liste der Buch-Bösewichte!

 

Ich habe schon zwei andere Bücher von Leslie Delhaes gelesen. „Ginger“ und „Fawn“, wobei ich letzteres echt geliebt habe. Ich muss aber leider zugeben, dass diese Trilogie noch besser ist. Nichts gegen „Fawn“, aber diese Bücher hier sind einfach unglaublich gut! Man muss einiges durchmachen – wenn ich beim nächsten Arztbesuch mit Bluthochdruck diagnostiziert werde, ist definitiv die Trilogie schuld! – es ist eine emotionale Waschmaschine, man wird hin und her geschleudert, immer und immer wieder, aber es lohnt sich. Es lohnt sich wirklich!

Ich liebe die Trilogie. Ich liebe Max, ihre Freundinnen und vor allem die Jungs. Die Charaktere sind so liebevoll gestaltet, dass man echt das Gefühl bekommt sie alle zu kennen. Ja, die ersten beiden Bücher drehen sich vor allem um Max und die Jungs, aber der dritte Band ermöglichst es einem über den „Tellerrand“ hinauszuschauen. Amber hat keinen so engen Kontakt mit den Jungs, bei ihr ist es schwieriger die Erziehung zu durchbrechen. Aber genau deswegen lernt man sie und auch Fiona in Band 3 so gut kennen. Diese andere Sichtweise tut der Trilogie wirklich gut.

 

Ja, die Trilogie ist harter Stoff. Wirklich heftig, aber auch immer wieder so witzig! Ich habe auch in Band 3 viel gelacht. Leider kann ich nicht allzu viel verraten, deswegen gibt es ein paar Stichworte: Wasserbett, Anton, Granny und Hauspersonal. Ich rate zu Taschentüchern für die Lachtränen und bitte, bitte trinkt nichts während ihr weiterlest! Wenn ihr dann nämlich an eine witzige Stelle kommt könnte das übel ausgehen.

 

 

Fazit: Ich liebe Band 3, ich liebe die ganze Trilogie. Hier haben wir eine Dystopie-Trilogie vom feinsten, nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Man könnte glauben in Band 3 spüre man die Dystopie nicht mehr, weil er in Europa spielt, aber dem ist nicht so. Durch viele kleine Kommentare und die Spannungsmomente kurz vor Schluss wird einem die Dystopie immer wieder ins Gedächtnis zurückgerufen. Ich finde die Trilogie sollte in den Lehrplan aufgenommen werden. Ich meine, welche Frau hat sich nicht schon einmal gedacht: wenn die Frauen an der Macht wären, wäre alles anders! Aber wir alle haben gedacht: besser! Ich erinnere noch einmal an das Zitat aus „Der Report der Magd“, dass ich in der Rezension zu Band 1 erwähnte: „Man kann kein Omelett machen, ohne Eier zu zerschlagen“, sagte er. „wir dachten, wir könnten es besser machen.“ „Besser?“, sage ich mit leiser Stimme. Wie kann er glauben, dass dies besser sei? „Besser bedeutet nie, besser für alle“, sagte er. „Es bedeutet immer, schlechter für manche.“ (S. 284)

Und diese Message hat auch dieses Buch. Es ist oft subtil, aber immer spürbar.

 

Ich hoffe, ich kann durch meine Rezension den ein oder anderen Leser überzeugen. Bitte lest diese Trilogie!

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In diesem Buch steckt so viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde

In diesem Buch steckt so viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde

Genauso gut, wie Band 1, aber ein mega fieser Cliffhanger!

Genauso gut, wie Band 1, aber ein mega fieser Cliffhanger!